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"Wenn ich Glück habe, schlafen sie schon"

Nur baden soll er seine Töchter. Baden. Nur baden  – und so ein Geheule.
Geheule des Vaters, wohlgemerkt.

“An vielen Tagen zumindest scheint mir der Arbeitsplatz erholsamer als die Familie.”

Aaahhh ja!

Das Ganze ist nachzulesen in einem Spiegel-Beitrag des Dieter Bednarz, der sich seine Gedanken über die Familie und deren Patchwork-Veränderungen macht. Ein Buch hat der Gute dazu auch noch geschrieben.

Sich Gedanken zu machen, ist sicher auch erholsamer, als die Kinder zu baden.

Wer macht eigentlich den ganzen Rest?

Interessant ist diese Frage auch in Hinsicht von Patchwork-Familien: Wer versorgt eigentlich die Kinder, die Er in die Lebensabschnittsgemeinschaft eingebracht hat?

Aus einem anderen Artikel desselben Autors:

“Unsere kleine karitative Einrichtung in des Wortes wahrer Bedeutung von "fürsorglicher Liebe" besteht aus drei Chefs, drei Angestellten und zwei Sklaven. Unter Fanny, Lilly und dem Juniorboss Rosa arbeiten stundenweise die Oma, das Kindermädchen Janne und die helfende Hand Tina; die Leibeigenen sind Esther in der Position der Vorarbeiterin und ich als Handlanger.
Damit haben wir mehr Hilfe als viele andere, aber eigentlich nicht genug, wenn man das afrikanische Sprichwort bedenkt: ‘Um ein Kind aufzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf.’”

Nein, nein, wo denkt “Mann” hin?: Im Normalfall braucht “Mann” dafür nur eine einzige Frau, die dazu nebenher auch noch einen Vollzeitjob haben muss, um im Alter Rente zu bekommen oder sich selbst zu versorgen, wenn “Mann” den schrecklichen Stress des Baden-Müssens der Kinder nicht mehr aushält und sich davonmacht, die nebenher noch die alten Eltern pflegt und ehrenamtlich die Kirche putzt sowie die Schulbibliothek in Schuss hält.

Sorry, ich bin da etwas sehr plakativ im Moment, aber ich hab’ so’n Hals bei dem Artikel, der auch noch witzig sein soll. Dieser Humor geht mir leider völlig ab.

Zum Thema lese man auch hier.

 

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