Musikalische Hochbegabung
Auch ein Blick über den Zaun: Normalerweise ist hier in diesem Blog von intellektueller Hochbegabung die Rede. Das Interview, das unter dem Titel Bar jeder Wunder auf der Kulturplattform kultiversum zu finden ist, gibt jedoch einen so interessanten Einblick in Einschätzung, Schulung und Perspektiven musikalisch hochbegabter Kinder, das ich ihn hier augenommen habe.
Während es für die Feststellung überdurchschnittlicher intellektueller Begabungen standardisierte IQ-Tests gibt – wie fragwürdig ihre Ergebnisse auch immer sein mögen, ist der Begriff der musikalischen Hochbegabung “objektiv” gar nicht wirklich fassbar. Bei der Erkennung einer solchen Hochbegabung spielt sicher auch die Intuition, der “Riecher”, eine große Rolle, denn es geht ja um mehr als um perfekt eingesetzte Technik beim Spielen eines Instruments:
“Ich kann sagen, dass ich, ohne je Tests benutzt zu haben, ein ziemlich sicheres Gefühl dafür besitze, wen ich da vor mir habe … Ich kann es fühlen. Dann springt in mir ein Funke an, ein kleines Feuer, das immer größer wird, und nun weiß ich auch beinahe blind den Weg, der jedes Mal ein anderer ist.”
Im Interview wird auch klar herausgestellt, dass eine besondere (musikalische) Begabung nur die Basis für alles Weitere ist.
Hochbegabung – gleich welcher Art – ist nur ein Potenzial.
”Es gibt eine große Studie vom Max-Planck-Institut in Berlin über Geiger, und da zeigte sich: Wer an die Spitze will, braucht 10.000 Stunden und mindestens 10 Jahre. Daran scheint kein Weg vorbei zu führen.”
Auch im Bereich der intellektuellen Hochbegabung, gerade auch im Umgang mit Underachievern, wird heftig über den “Fleiß” diskutiert (siehe auch hier), der nötig ist, damit aus Hochbegabung auch Hochleistung wird.
Egal in welchem Bereich: Geheimnis des Erfolges ist wohl das, was der Erfinder der Glühbirne, Thomas Alva Edison, dazu sagte: “Ein Prozent Inspiration, 99 Prozent Transpiration.”