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Frage aller Fragen

Der Hochbegabtenzweig am Auguste Viktoria-Gymnasium (AVG) in Trier feierte sein 5jähriges Bestehen, wie volksfreund.de berichtet.

“Dem Fazit des Schulleiters stimmen alle Beteiligten zu: ‘Die Hochbegabtenklasse tut der ganzen Schule gut!’ …
Das Wichtigste sei, dass der Blick der Lehrer auf die einzelnen Schüler differenzierter geworden sei. ‘Die Hochbegabtenschule ist ein Motor für individuellere Förderung’, sagt Mommenthal-Aymanns. ‘Was braucht das einzelne Kind?’ Antworten auf diese Frage zu finden, sei der Leitgedanke sowohl in den Hochbegabten- als auch in den Regelklassen, betont Schulpsychologin Kerstin Sperber.”

Ich finde das alles sehr lobens- und nachahmungswert, aber ganz ehrlich: Es erschreckt mich auch:

  1. Ist der “differenzierte Blick” auf die Schüler nicht eine Selbstverständlichkeit für alle Lehrer, die Voraussetzung für den Lehrerberuf, das tägliche Brot in der Schulpraxis?
  2. Müssen Lehrer nach Studium, Referendariat und etlichen Berufsjahren tatsächlich erst durch einen Hochbegabtenzweig auf die Idee gebracht werden, dass die aller-, aller-,  allerwesentlichste Frage in ihrem Beruf die folgende ist:

                                        “Was braucht das einzelne Kind?”

 

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