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Ist das Mittelmaß das Maß aller Dinge?

Eine wirklich gute Frage, diesmal gestellt in der Schweiz. In der Stadt Zug beschäftigte sich ein hochkarätig besetztes Podium mit dieser provokativen Fragestellung.

Die Aspekte, die dort in Zug auftauchten und besprochen wurden, sind allerdings nicht “typisch schweizerisch”, sondern können in fast identischer Weise hier  in Deutschland diskutiert werden:

“Welche Konzepte und Grundlagen müssen in der schweizerischen Bildungslandschaft geschaffen und welche Massnahmen getroffen werden, damit die Talente unserer Jugend und damit die Innovation unseres Landes im Sinne der Chancengleichheit konsequent gefördert und entwickelt werden können? Welche Grundhaltungen müssen wir unserer Jugend vorleben, damit Exzellenz und nicht Mittelmass Ziel unserer Gesellschaft wird? Und ist die ‘Gleichmacherei’ ein typisch schweizerisches Phänomen? Diese Fragen standen im Zentrum des Interesses.”

Bedauert wird eine Nivellierung zur Mitte:
“Was ist Talent? Die Diskussionsteilnehmenden definierten es als überdurchschnittliche Begabung, als Geschenk und als Bedürfnis, seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Damit diese Talente aber nicht brachliegen, müssen sie erkannt, geweckt und gefördert werden. Leider vertritt in der Schweiz die Gesellschaft verbreitet die Haltung, dass alles Herausragende auf ein Mittelmass zurückgestutzt werden müsse. Margrit Stamm illustrierte dies plakativ anhand eines Rasenmäher-Bildes: alle Köpfe werden auf dieselbe Haarlänge zurechtgestutzt. Da braucht es viel Energie eines einzelnen, sich gegen diese Haltung zur Wehr zu setzen.
Mit dem Konzept der Integration hielt in den Schulstuben auch die Tendenz zum Mittelmass Einzug: Der Fokus wird eher auf die schulisch Schwächeren gelegt, während die Stärkeren weniger gefördert werden, hält Margrit Stamm fest, mit der Konsequenz, dass Gymnasiasten diese Haltung schon internalisiert hätten und mit einer Orientierung hin zur Durchschnittlichkeit an die Universitäten kämen.”

Kommt einem alles irgendwie bekannt vor…

 

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