Früh gewöhne sich …
… am besten ein hochbegabtes Kind an Zurückweisungen.
Es sind oft die vordergründig unscheinbaren Sätze, die extrem brutal und schmerzhaft sind und einem Kind signalisieren, dass es “falsch” ist.
Sätze, die einem in ihrer schlichten Verständlichkeit den Atem rauben können, weil sie in einem Nichts nicht nur einen Kinderwunsch wegwischen – und damit das Kind, sondern zudem eine Haltung der Erziehenden ausdrücken, die verständlich macht, warum hochbegabte Kinder oft die Freude am Fragen und Lernen verlieren und manchmal so einsam sind.
Denn solche Sätze fallen millionenfach.
Jeden Tag.
Immer wieder.
Überall.
Im Vlothoer Anzeiger findet sich im Artikel Auffällig intelligent – hochbegabte Kinder ein solcher Satz, hier zitiert aus dem Mund einer Kinder-Gärtnerin:
“Wir haben leider nicht die Zeit, uns mit Ihrem Sohn Eiskristalle anzusehen.”
Nina braucht neue Pampers, Sven und Kevin streiten, Ahmed versteht gerade nur Bahnhof, Marie will ein Spiel erklärt, Carlo seine Gummistiefel, Klara etwas ausgeschnitten haben.
Alles kein Problem.
Aber:
“Wir haben leider nicht die Zeit, uns mit Ihrem Sohn Eiskristalle anzusehen.”
Noch Fragen?
Hugelgupf schrieb am 7. September 2009 um 16:44:
Ich hab gelernt, das ganze an den Absichten fest zu machen, und Zurückweisungen dadurch zu verstehen und “abzuschwächen”, für mich selbst zumindest.
speybridge schrieb am 7. September 2009 um 19:43:
Kann ich gut verstehen. Dieses Vorgehen kenne ich nur zu gut.
Die Nachteile für einen selbst:
Man ist immer unglaublich schrecklich vernünftig,
man steckt extrem häufig zurück, weil man die Motive der anderen “versteht”,
man geht oft in Distanz zu den eigenen (völlig berechtigten) Bedürfnissen,
man wird extrem genügsam und begnügt sich mit den Brosamen, die vielleicht mal von irgendeinem Tisch fallen – oder auch nicht.
Ich weiß, dass man so leben kann, wenn man stark genug ist. Man kann aber auch verhungern.