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Parole, Parole, Parole

Worte sind verräterisch.
Die Wortwahl sagt viel über den Geist, den Zweck und das Ziel eines Textes und auch über seinen Verfasser aus.

Dies gilt vor allem auch für Zeitungsartikel.

Man lese den Artikel Hochbegabt, aber Schulversager – Lust und Frust intelligenter Kinder auf Spiegel-online.

Der Artikel ist kurz: 209 Wörter inklusive Überschriften und Bildunterschrift.

Reihenweise aber finden sich dort emotional aufgeheizte Reizworte, populäre Schlagworte, Extrembezeichnungen, abwertende Phrasen:

Spitzenreiter unter den Superhirne
Genialität
mutieren zum Klassenkasper
… in sinnvolle Bahnen zu lenken
kleinen Intelligenzbestien
mit normalen Mitteln kaum zu bändigen
landen sie vorher in einer Einrichtung
Sorgenkinder

Was soll man von einer solchen Presse halten?
Hilfreich ist das Ganze nicht!
Hochbegabte Kinder werden instrumentalisiert zu Objekten eines effekthaschenden, reißerischen Journalismus.

Übel das!

 

48 Kommentare zu “Parole, Parole, Parole”

  1. Speybridge » Blog Archive » Wenn Jugendliche für die Schule zu klug sind schrieb am 25. Juni 2010 um 17:32: 

    […] Hochbegabung. Volkes Stimme wird ja auch immer wieder gerne genährt von unsäglichen Artikeln wie diesem im Spiegel, in dem mit aufgeheizter Wortwahl tumbe Dumpfbackigkeit bedient wird. […]