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Ziel von Bildung: Der wirtschaftlich verwertbare Mensch

Da gibt es wieder einmal einen Länder-Bildungsvergleich des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Dieser Vergleich sieht NWR wiederum weit unten auf der Liste: NRW bei Bildung weiter abgeschlagen.

Ehrlich gesagt: Bei den Kriterien, die dieses Institut für seinen Vergleich zugrunde legt, finde ich das sogar gut, dass NRW dort keinen Spitzenplatz belegt.

Worum geht es diesem Wirtschaftsinstitut. Man rate…. Genau!

“Kriterien wie Zeiteffizienz oder Förderstrukturen im Bildungssystem werden bewertet, ohne deren Qualität zu messen. „Wir fragen: In welcher Zeit es gelingt, einen arbeitsfähigen Abschluss zu bekommen”, so IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös. Arbeitsmarkteffekte und wirtschaftliche Verwertbarkeit stehen im Vordergrund.

WIRTSCHAFTLICHE VERWERTBARKEIT von Schülern – man lasse sich das Wort im Munde zergehen und lese vielleicht meinen vorletzten Blogbeitrag zur Würde des Menschen in Zeiten, in denen er nur noch als Wegwerfartikel der Wirtschaft eine Existenzberechtigung zu haben scheint.

Natürlich sollen Schüler durch unser Bildungssystem auch dazu befähigt werden, ihren Platz im konkreten (Berufs-) Leben finden und zur Zufriedenheit aller auszufüllen zu können. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Aber das ist doch nicht alles!

Wirtschaftliche Verwertbarkeit? So redet man von Altglas und Recyclingpapier, von Konsumgütern und technologischen Innovationen.

Aber von Schülern? Von Bildung?

Die Reduzierung von Bildung auf die Heranzucht von “wirtschaftlich verwertbaren” Menschen zeigt ein Menschenbild, über das nachzudenken mich in tiefe Depression stürzen könnte.

Eigentlich müsste ein Aufschrei durch diese Republik gehen.

Auch bei der Schweinezucht ist man natürlich darauf bedacht, in möglichst kürzester Zeit mit möglichst geringem Einsatz von möglichst wenig� Mitteln das beste Zuchtergebnis zu produzieren.

Deutschland, quo vadis?

 

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