Archiv für die Kategorie Hochbegabung

Kinder-Unis in der Türkei

In der Türkei gibt es deutliche Entwicklungen in Sachen Förderung hochbegabter Kinder.
Man lese hier und hier.

 

Studie: Regulärer Unterricht bremst Hochbegabte

Wer hätte das gedacht … (Vorsicht: Ironie)

Wer das aber immer schon vermutet hat, dass hochbegabte Schüler im normalen Unterricht ihr Potenzial nicht einsetzen und nutzen können und das zumeist auch gar nicht erwünscht ist, den bestätigt jetzt eine Studie der Universitäten Würzburg, Trier und Erlangen-Nürnberg.

PULSS: „Projekt für die Untersuchung des Lernens in der Sekundarstufe“ lautet der exakte Titel der Studie. Daran beteiligt waren Prof. Franzis Preckel (Universität Trier) und Prof. Albert Ziegler (Universität Erlangen-Nürnberg). Koordiniert wurde die Studie von Prof. Wolfgang Schneider und PD Dr. Eva Stumpf von der Begabungspsychologischen Beratungsstelle der Universität Würzburg.
Ohne hier Einzelheiten zu zitieren, verweise ich gleich auf die Quellen:

http://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article114280570/Hochbegabte-bleiben-zurueck.html

http://www.uni-wuerzburg.de/sonstiges/meldungen/single/artikel/gute-noten-2/

http://www.i4.psychologie.uni-wuerzburg.de/forschung/laufende_projekte/pulss_projekt_fuer_die_untersuchung_des_lernens_in_der_sekundarstufe/

http://www.uni-trier.de/index.php?id=7819

Schön, dass es jetzt so eine Studie gibt.
Nur: Was nützt es in dem Zusammenhang, Recht zu haben … (Vorsicht: Pessimismus)

 

Die DGhK auf der didacta in Köln – und ein Überraschungsgast

In diesem Jahr fand die didacta, die weltweit größte Bildungsmesse mit ca. 800 Ausstellern aus 15 Ländern und einem anspruchsvollen Vortragsprogramm, vom 19. – 23. Februar 2013 in den Kölner Messehallen statt – und die DGhK (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind) war, wie seit vielen Jahren, auch diesmal wieder dabei.

Für mich selbst war es allerdings eine Premiere, mit anderen ehrenamtlichen Beratern der DGhK aus ganz Deutschland den Stand der DGhK zu betreuen – eine spannende Angelegenheit!

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Wir hatten in diesem Jahr mit unserem Stand – traditionellerweise neben dem Stand von Mensa, der Hochbegabtenorganisation für Erwachsene – einen ziemlich ungünstigen Platz in einer Halle, in die wir thematisch nicht wirklich passten. Trotzdem war der Zulauf von Erziehern, Lehrern, Direktoren, Psychologen und Pädagogen aller Fachrichtungen sehr zufriedenstellend. Viele von ihnen suchten uns ganz zielgerichtet auf, weil sie konkrete Fragen hatten, und so kann man durchaus sagen, dass fast alle Gespräche, die geführt wurden, sehr konkret, intensiv und konstruktiv waren.

Deutlich wurde auch, dass die Kompetenz und das Beratungsangebot der DGhK mittlerweile sehr geschätzt werden, was in früheren Jahren durchaus nicht immer der Fall war. Deutlich an der Zahl und der Dringlichkeit vieler Anfragen wurde allerdings auch, dass die DGhK noch längst nicht überflüssig ist: Die Hochbegabung von Kindern ist noch immer ein Thema, das im konkreten Lebensalltag in Familie, KiTa und Schule mit vielen Fragen und z. T. auch Problemen behaftet ist.

Am letzten Tag der didacta hatten wir dann noch einen Überraschungsgast am Stand:
Dr. Dr. Gerd Mittring (neunfacher Weltmeister im Kopfrechnen) besuchte uns für mehr als einen Kaffee und unterhielt sich angeregt u.a. mit der Präsidentin der DGhK, Manuela-Angelika Mahn (links im Bild), und Madeleine Majunke, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Bundesvorstand.

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Das Fazit nach der didacta 2013 Köln kann nur lauten: Nächstes Jahr wieder!
Auf Wiedersehen bei der didacta 2014 in Stuttgart …

 

Kinder, Ihr seid genial!

Gleichnamigen Bericht auf dem Portal DIE WELT über Hochbegabung bei Kindern kann man gut lesen. Da gibt es tatsächlich sogar ein Minimum an Hintergrundinformationen.

 

Die “schöne Welt” der Hochbegabten

Gerne möchte ich hinweisen auf einen Blogartikel, der aus eigener Erfahrung auf die Schwierigkeiten hinweist, die hochbegabte Erwachsene im Berufsalltag erleben (können).
Auch auf diesem Blog zu finden sind u. a. Artikel über Diskriminierung der weiblichen Intelligenz und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Die schöne Welt der miracee.

 

“Was das Kind selbst interessiert, nervt eher”

Ach, dieser Mensch, Gunter Dueck, schreibt mir so oft aus der Seele …
Hier wiederum ein “Daily Dueck” mit dem Titel: „Age of first interest“ – Bringt bei, was interessiert, nützt oder fesselt!

Lesen allein genügt nicht!

 

Hochbegabung: Positive Behinderung …

FAZ online: Warum hat keiner was gemerkt? 
Kann man gut lesen.

 

Oft verloren: Der Blick der Eltern auf das Kind

Seit Samstag stehe ich häufig den ganzen Tag am Infostand der DGhK (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind) in einer großen Verbrauchermesse in Essen im Rahmen der Präsentation der Selbsthilfegruppen der Stadt.

Die Gespräche, die ich dort führe, decken die ganze Spannweite ab von humorigen Antworten auf hingeworfene dämliche Kommentare Vorbeigehender bis hin zu wirklichen SOS-Gesprächen mit Eltern (vermutlicher oder auch getesteter) hochbegabter Kinder, die sonst nie zu uns gefunden hätten.

Was ich da z.T. so höre, macht mich manchmal wirklich sprachlos.
Schule ist oft nicht optimal für sehr oder gar hochbegabte Kinder, das ist bekannt.
Was weniger bekannt ist – bzw. oft nicht laut ausgesprochen wird, weil dem, der das tut, Kreuzigung droht – ist die Tatsache, dass auch viele Eltern nicht gut sind für ihre Kinder, sie total aus dem Blick verloren haben, völlig blind und planlos handeln – oder Schlimmeres.

Ich will mich deutlich ausdrücken: Wenn hochbegabte Kinder zum Problem werden für sich und andere, ist es durchaus nicht selten so, dass eigentlich die Eltern das zentrale Problem darstellen und erst in zweiter Linie die Kinder.

Nur zwei Beispiele aus den letzten Tagen:

Da ist eine Familie mit einer Tochter, die mit fünf Jahren, total fit und auch hochbegabt getestet, schon lesen und rechnen kann. Sie wird trotzdem aber erst mit sieben eingeschult – und das auf einer Waldorfschule. In der dritten Klasse dort kann das Mädchen nun mittlerweile nicht mehr lesen und nicht mehr rechnen! Alles weg!! Außerdem, nach den Schilderungen der Eltern, ist das Mädchen mittlerweile wohl hochgradig depressiv, will nicht mehr zur Schule, verweigert sich allem, will sogar nicht mehr essen.
Und die Eltern sehen nicht, dass da HANDLUNGSBEDARF ist! (“Ach, Sie meinen, wir müssten da was unternehmen?”)

Da ist eine Mutter mit einem Sohn, von dem alle sagen – von Familie über Nachbarn bis zum Kinderarzt, dass er sicher hochbegabt sei. Er wird trotzdem auf eine Realschule geschickt, weil der Vater halt “nur” auf einer solchen war. Die Probleme in der Schule sind immens, der Junge klagt über Öde, ist beginnender systematischer Schulschwänzer. Außerdem hat er keine Freunde, ist isoliert und kaum mehr ansprechbar. Die Situation scheint schulisch und familiär eine einzige Katastrophe zu sein.
Die Mutter weigert sich jedoch, den Sohn testen zu lassen, weil sie Angst vor den “Folgen” hat, wenn sich herausstellen sollte, dass der Junge wirklich hochbegabt ist. Auf die Frage, ob sie aus Angst vor einer Diagnose auch nicht zu einem Arzt gehen und sich auch nicht behandeln lassen würde, damit es ihr dann besser gehe, schaut sie mich nur groß an und sagt: “Ich will aber kein hochbegabtes Kind – und mein Mann schon gar nicht!”

Vielleicht wird an den beiden Beispielen deutlich, was ich meine.

Wie unendlich viel bewusster und nah am Kind ist da die Handlungsweise von Ellen Gause, die sie auf dem Blog Der Lehrerfreund in einem Gastbeitrag beschreibt. Auf den ersten Blick erscheint ihre Vorgehensweise unvernünftig und aufrührerisch – auf den zweiten aber zeigt sich klar, dass sie ihre Kinder wirklich wahrnimmt und entsprechende Entscheidungen zusammen mit ihnen trifft. Nicht stromlinienförmig, aber realistisch und verantwortungsbewusst.
Es ist nicht so, dass ich die Handlungsweise von Frau Gause bei allen Eltern und allen Kindern für sinnvoll und praktikabel halte – manche Eltern können sie nicht verantwortungsbewusst handhaben und manche Kinder sind nicht in der Lage, vernünftig damit umzugehen.
Was ich aber an Frau Gauses Ansatz schätze, das ist der stimmige Blick auf ihre Kinder und die Fähigkeit, sich bewusst für sie einzusetzen, notfalls auch mit etwas unkonventionellen Mitteln.
Das ist vielleicht streitbar – aber unendlich viel mehr, vor allem viel näher am eigenen Kind, als ich es in der Regel in Beratungsgesprächen, wie oben exemplarisch geschildert, erlebe.

 

Hochbegabung in der Schweiz

Ein lesenswerter Artikel aus unserem Nachbarland.
Interessant fand ich, dass es im Umgang mit hochbegabten Schülern durchaus Unterschiede zwischen den deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Landesteilen zu geben scheint:
Aufwachsen wie ein Chamäleon

 

Und der deutsche Amtsschimmel wiehert

Man lese in der Frankfurter Rundschau:
Kein Abi für den Turbo-Schüler
Am schönsten finde ich noch den Rat an Felix, sich zwischenzeitlich an einer Kosmetik-Schule anzumelden …
Nicht zu fassen …

Auch auf Spiegel-online zu finden und auf hr-online.