Archiv für die Kategorie Wesensraum

Leer, so leer!

Auf dem Weihnachtsmarkt von einer jungen Frau gehört:

“Ich fühle mich so leer ohne mein Handy!”

In diesem Satz öffnet sich jäh ein spiritueller Abgrund.

 

Advent – Zeit für existentielle Menschheitsfragen

Heute in der Zeitung gelesen –
Heute im Fernsehn gesendet –
Heute im Radio gehört:

“Die wichtigste Frage in diesem Advent ist: Wie kurbeln wir den Konsum an?”

Heute in der Zeitung gelesen –
Heute im Fernsehn gesendet –
Heute im Radio gehört!

 

Gewissensfragen: Book of Questions

In den letzten Tagen kamen Fragen aus dem leider bisher nur auf Englisch erschienenen Book of Questions in die Medien. Dabei handelt es sich um Fragen, die man schlechtweg nicht einfach mal so beantworten kann.
Beispiel:
“Möchten Sie Ihr genaues Todesdatum wissen?”
oder
“Wären Sie bereit, einen unschuldigen Menschen zu töten, wenn dadurch der Hunger in der Welt beendet würde?”
oder
“Sie sind für das Leben von 100 Menschen verantwortlich. Welche Handlungsweise würden Sie im Notfall bevorzugen: Die, bei der 90% der Leute gerettet werden, oder die, bei der eine 50% Chance besteht, alle zu retten oder alle zu töten?

In der Hoffnung, dass diese Fragen nicht bald oberflächlich als “Stöckchen” durch die Blogwelt fliegen, hier der Hinweis auf mehr davon.

 

Leben und Tod sind ernste Dinge

Im Park:
  
Die Katze frisst ein Amselweibchen.
                                                                 
Das Amselmännchen steht dabei und zittert.

 

Ja zum NEIN!

Wirklich ein Lernziel: Nein zu sagen, wenn ein Nein dran ist.
Ich weiß, wie schwer das ist.
Und wie elementar notwendig, gerade WENN man ständig für andere da ist.
Dazu ein Artikel bei Chrismon.

 

Ich bin’s leid…

Ja, gibt’s denn heutzutage nur noch Opfer?

Eltern leiden unter Stress, Kinder leiden unter Stress und Lehrer leiden unter Stress.

Ist denn niemand glücklich hier?

Wenigstens ein bisschen?

 

Geld und Mönch und Mensch – eine Gratwanderung

Der Mönch und Bestellerautor Anselm Grün, Autor hunderter spiritueller Bestseller-Ratgeber und Finanzchef seines Ordens, gab der Süddeutschen Zeitung ein Interview über die Bedeutung des Geldes – und dessen Einfluss auf sein Ordensleben.

Da liest es sich schon beeindruckend, wie wenig diesem erfolgreichen Mönch das ganze Geld bedeutet, das durch seine Bücher eingespielt wird – wobei es sich immerhin um ca. 15 Millionen verkaufter Bücher und mehr als 100 Millionen Euro Einnahmen handelt.
Anselm Grün ist ziemlich überzeugend in seiner Bescheidenheit, und man glaubt ihm auch, dass er nicht mehr haben möchte als seine Mitbrüder. 50 Euro Taschengeld gibt er aus im Monat, mal für einen Kaffee oder so. Für seinen Orden verwaltet und vermehrt er allerdings Vermögen.

Das alles zeugt von einem vorbildlichen Leben der Losgelöstheit von den Verlockungen dieser Welt.
Fast verdächtig heilig – aber nicht unglaubwürdig. Beinahe beneidenswert frei.

Schon fast mit Erleichterung las ich am Ende des Interviews, dass der gute Mönch dann wohl doch vielleicht eine kleine und sehr menschliche Schwäche hat, wie er am Schluss nachdenklich für möglich hält:

SZ: Sie sind seit über 30 Jahren Finanzchef des Klosters Münsterschwarzach. Wird das nicht langweilig?
Grün: Noch macht es Spaß, es gibt aber schon zwei, drei junge Mönche, von denen ich hoffe, dass sie mein Nachfolger werden können.
SZ: Und Sie werden loslassen können?
Grün: Das weiß ich nicht so genau. Jetzt sage ich natürlich: Ich kann loslassen. Aber wenn es so weit ist, wer weiß? Andererseits habe ich viele Interessen.
SZ: Werden Sie das Spekulieren vermissen?
Grün: Mmh. (Längere Pause). Kann schon sein.”

Sympathisch ehrlich!

 

Auf ein immer neues Immer-Jetzt!

Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
wir ziehen durch sie hin;
Sie ist ein Karawanserei,
wir sind die Pilger drin.

Gottfried Keller


Ein gutes, fruchtbares Jahr 2008 allen Lesern dieses Blogs!

Erwarte nichts.
Heute: Das ist das Leben.

Kurt Tucholsky

 

Wahrheit im Geheimnis

«Vielleicht empfindet jemand einen Widerstand gegen den Gedanken der Menschwerdung.
Vielleicht ist er bereit, ihn als liebliches, tiefsinniges Gleichnis zu nehmen, nicht aber als wörtliche Wahrheit.
Wenn irgendwo im Reich des Glaubens, dann kann tatsächlich hier der Zweifel einsetzen.
In diesem Fall wollen wir ehrfürchtig sein und Geduld haben.
Wir wollen dieses Herzensgeheimnis des Christentums mit ruhiger, wartender, bittender Aufmerksamkeit umgeben, dann wird uns schon einmal der Sinn aufgeschlossen werden.»

Romano Guardini

 

Auf Weihnacht zu

Richtung Bethlehem
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dem Unbegreiflichen empfänglich gewesen
einen Himmel unter dem Herzen getragen
aufgebrochen in die Nacht
vor verschlossenen Türen gestanden
angekommen auf freiem Feld
die Hoffnung ins Stroh gelegt
Zeichen gesetzt zum Frieden der Welt

Christoph Leisten