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Mensch bleibt “Tier” – oder?

“Wir können uns von unseren Genen nicht emanzipieren” – titelt Spiegel online ein Interview mit dem Soziobiologen Eckart Voland anlässlich des Darwin-Jubiläums. Im Jahr 2009 feiern wir den 200. Geburtstag von Charles Darwin und den 150. Jahrestag der Publikation seines Werkes über den Ursprung der Arten.

In diesem Interview relativiert Voland idealistische menschliche Freiheitsvorstellungen auf ziemlich eindeutige Weise:

SPIEGEL ONLINE: Auf Herder geht der Ausspruch zurück, der Mensch sei der “erste Freigelassene der Schöpfung”. Hat sich der Mensch also durch die Entstehung des Bewusstseins vom Diktat seiner Gene befreit?

Voland: Ich halte diese Vorstellung für grundfalsch. Es ist unbestritten, dass das menschliche Gehirn in der Natur außer Konkurrenz ist. Aber Lernen, Reflexion, Bewusstseinsfunktionen sind trotzdem hochgradig programmgesteuert. Diese Programme sind sehr schwer zu verstehen. Manche interpretieren diese Komplexität als Freiheit, weil sie sie nicht verstehen. Eine irrige Annahme. … Die Medizin hat grandiose Fortschritte gemacht, aber sie wird nie endgültig triumphieren können. Auch wenn der Mensch die DNA nutzbar macht – er hört damit nicht auf, ein biologisches Wesen zu sein. Man kann sich von der DNA nicht emanzipieren. Ohne DNA läuft einfach nichts.”

Tja.

“Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.”
Dieses Wort des Abraham Lincoln bekommt im Licht des oben Gesagten eine ganz neue Bedeutung…

Natürlich würde ich Darwin wissenschaftlich nie infrage stellen. Und dennoch und dennoch:

“Freiheit ist das Recht der Seele, zu atmen!” (Unbekannt)

Atme, meine Seele, atme…

 

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