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Frauen in der Falle

Drei Meldungen heute, die alle drei in dieselbe Richtung zielen, die ich schon seit langem, auch hier im Blog, brandmarke:
Es geht um die vielfältigen Fallstricke, die Frauen heute das Leben schwer machen und – in gewisser Weise sogar schwerer als früher, als das Frauenbild noch eindeutig war.

Die widersprüchlichen Forderungen, die an Frauen mittlerweile gerichtet werden, sind nicht mehr erfüllbar. Es sind Forderungen, die der sog. Doppelbindung entsprechen, einer erprobten psycholgischen Möglichkeit, Leute in den Wahnsinn zu treiben, weil sie nur schlechte Entscheidungen treffen können, die man ihnen dann vorhalten kann.
Jede Entscheidung für eine der beiden Alternativen ist schlecht – eine quasi aussichtslose Position.
Beispiele:
“Du bist eine schlechte Mutter, wenn Du berufstätig bist – aber Deine Rente musst Du Dir schon selbst erarbeiten!!”
“Du kannst doch meine arme Mutter nicht ins Heim geben – aber Deinen Verdienst brauchen wir zum Abbezahlen der Hypotheken.”
“Gib Deine Karriere auf wegen der Familie – aber wenn wir uns trennen, dann sorge gefälligst für Dich selbst und natürlich für die Kinder.”

Der erste Artikel in der SZ: Eine Ungerechtigkeit in Höhe von 24 Prozent handelt davon, dass Frauen überall weniger verdienen als Männer:
“Frauen haben 2006 durchschnittlich 24 Prozent weniger verdient als Männer. Damit lag der Verdienstunterschied in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, verdienten Frauen in Deutschland durchschnittlich pro Stunde 14,05 Euro brutto. Der Bruttostundenverdienst von Männern betrug 18,38 Euro. In keinem einzigen Wirtschaftszweig verdienten Frauen mehr als Männer. Mit steigendem Alter der Beschäftigten nahm der Verdienstunterschied zu. …
Die größten Verdienstabstände gab es 2006 bei unternehmensnahen Dienstleistungen (30 Prozent), im Kredit- und Versicherungsgewerbe (29 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (28 Prozent).”

Alleine das macht schon wütend.

Der zweite Artikel in der WAZ: Junge Männer lieben das “Heimchen” handelt davon: wie die Mehrzahl der Männer sich das Leben von und mit einer Frau vorstellen:
“Ein überraschend konservatives Familienbild haben junge Männer in Deutschland: Nur jeder Dritte (32 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen findet, dass Frauen sich nicht nur für die Familie aufopfern, sondern selbstbewusst auch eigene Interessen und Wünsche durchsetzen sollten. Dies ist ein Ergebnis der Vorwerk-Familienstudie 2008.”

Finanzieren wollen sie das “Heimchen-Leben” der Frauen aber natürlich nicht Die Frau soll doch gefälligst selbstständig für sich sorgen. Sie ist doch emanzipiert, nicht wahr?!

“Idealerweise” sieht ein Frauenleben also so aus:
– Aufgeben des Berufes, Frau des Mannes und Mutter der Kinder und Pflegerin der Alten
– Nach der Scheidung (fast jede 2. Ehe wird nunmal geschieden) alleinerziehend mit ein oder zwei Kindern unter widerwilliger Zahlung des Minimalunterhalts des Erzeugers (wenn überhaupt!)
– Halbtagstätigkeit weit unterhalb der früher möglichen Karriere mit Minimalbezahlung und Stress ohne Ende, weil sie alleine alles managen muss
– Im Alter Sozialfall mit 350 Euro Rente

All das gesetzlich unterstützt, wie ebenfalls die SZ berichtet:
“Denn das Gesetz hat die klassische Ehefrau und Mutter quasi abgeschafft. Wenn eine Frau heute diese Rolle wählt, übernimmt sie das Risiko, im Scheidungsfall schlecht dazustehen.
Denn anders als früher richtet sich die Unterhaltszahlung des Mannes im Falle der Trennung nicht mehr einfach am bisherigen Familieneinkommen, sondern es wird auch berücksichtigt, welchen Beruf die Frau, die für die Kinder pausiert hat, früher ausgeübt hat und wie viel sie heute verdienen könnte. Auch müssen geschiedene Ehefrauen neuerdings hinter einer neuen Lebensgefährtin zurückstehen, wenn diese mit dem Ex-Mann kleine Kinder hat und das Geld nicht für alle reicht. ”

Die Emanzipation hat uns weit gebracht!!!

 

107 Kommentare zu “Frauen in der Falle”

  1. Weltenkreuzer » Blog Archive » Mann und Frau - eine unendliche Geschichte… schrieb am 27. August 2008 um 05:11: 

    […] Frauen heutzutage in der Gesellschaft benachteiligt werden ist hinlänglich bekannt und wird immer wieder gerne betont. Ich will an dieser Stelle den Spieß einfach mal umdrehen und ein paar Punkte anführen, inwiefern […]

  2. Websites tagged "frauen" on Postsaver schrieb am 9. Juli 2009 um 10:33: 

    […] – Länger leben mit mehr Frauen saved by elwoodblues2009-07-07 – Frauen in der Falle saved by fiatvera2009-06-29 – Ausstellung zu Frauen in der Wissenschaft saved by […]

  3. Speybridge » Blog Archive » Frauen in Deutschland schrieb am 17. Dezember 2012 um 18:59: 

    […] lese auch diesen alten Blogbeitrag und diesen. Daraus: ”Die widersprüchlichen Forderungen, die an Frauen mittlerweile gerichtet werden, sind […]