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Fazit

Nun ist er also vorbei, der DGhK-Jubiläumskongress20/20 Zukunft Denken – in Essen, Haus der Technik.

Er war eine schöne runde Sache. Alles verlief reibungslos, gut organisiert und durchdacht.
Ein Thema mit Blick auf die Zukunft zu nehmen, war eine gute Idee.

Die Referenten lieferten sehr interessante und z. T. streitbare Aspekte dazu:
Prof. Albert Ziegler, einer der profiliertesten internationalen Begabungsforscher, dem von den Vereinigten Emiraten und jetzt auch Korea mehrstellige Millionenbeträge für Konzepte zur Förderung der (Hoch-)Begabten des Landes hinterhergeworfen werden, mit seiner Hauptthese, dass Intelligenz durch gezielte Förderung z.B. durch Mentorenprogramme, eindeutig erhöht werden kann;
Dr. Pero Mićić, Zukunftsforscher und Vorstand der FutureManagementGroup AG, mit seinem interessanten Entscheidungsmodell mit Blick auf die Zukunft, das unterschiedliche Kriterien der Entscheidungsfindung beinhaltet, nach denen sowohl Individuen als auch Organisationen Zukunft gestalten können – Überraschungen inbegriffen;
Prof. Dr. Stephan Jansen, Präsident der privaten Zeppelin Universtiy in Friedrichshafen, in seiner unnachahmlich charismatisch-arroganten Art, der sich spürbar wohlfühlte in einer Art von Bad-Boy-Attitüde – aber völlig überzeugte durch knallharte Zahlen und Fakten angesichts derer es einem angst und bange werden kann bezüglich der Zukunft der “Bildungsrepublik” Deutschland.

Gisela Steinhauer vom WDR war dabei eine geniale, kundige und witzige Moderatorin.

Einfach mal etwas anderes!!

Die Jugendlichen arbeiteten in einem Theaterworkshop mit dem bekannten Theaterpädagogen, Musiker und (Impro-) Schauspieler Jens Niemeier und bereicherten das Ganze mit ihrem gelungenen Impro-Theater-Auftritt, bei dem sie eine Versteigerung hochbegabter Experten an den Meistbietenden improvisierten, wobei dann auch schon einmal jemand per Höchstgebot bei Al-Kaida landete, weil in Deutschland niemand Interesse hatte…

Die Kids waren den ganzen Tag unterwegs, zunächst im Mineralienmuseum Essen-Kupferdreh, dann auf dem Weltkulturerbe Zeche Zollverein – und waren fix und alle am Abend. Sicher ein gutes Zeichen.

Das Ambiente war super, das Essen gut – und die Stimmung auch. Der Markt der Möglichkeiten war gut bestückt und besucht.

Kurios war übrigens die Spende von Hipp, die unseren Kongress mit ungezählten Gläschen Babynahrung in riesigen Paketen sponserten, die wir dann irgendwie verteilen mussten.

Einziger Wermutstropfen: Es hätten gerne ein paar Leute mehr kommen können als rund 200! Keine Ahnung, warum es so schwer ist, die Leute zu mobilisieren. Nun hatten wir am Samstag auch zu konkurrieren mit vielen Veranstaltungen zum Weltkindertag. An der Organisation des Kongresses hat es sicher nicht gelegen: Aber auch wir in Rhein-Ruhr hatten im Frühjahr mit der schwierigen Motivationssituation zu kämpfen, als wir Ende April ein großes Jubiläums-Familienfest mit einem wirklich guten Programm veranstaltet hatten und von der Teilnehmerzahl doch auch etwas enttäuscht waren.

Auch die Resonanz der Presse hätte deutlicher sein können. Mehr als Artikel im Lokalbereich (hier und hier und hier) und ein Beitrag im WDR-Lokalfenster Ruhr war nicht drin, was ich nicht verstehe. Mobilisiert worden waren sie alle, auch alle überregionalen Zeitungen. Wenn Mensa eine Jahresversammlung hat, dann stehen dazu Artikel und Interviews in allen Zeitungen; richtet der Bundesverein der DGhK einen großen Jubiläumskongress zum 30-jährigen Bestehen des Vereins aus, hat niemand überregional Interesse.
Was machen wir da falsch? Hat einer eine Idee?

Wie auch immer:
Es war ein wirklich guter Tag und ein wirklich guter Kongress! Respekt und Dank an die beiden Organisatorinnen.

 

22 Kommentare zu “Fazit”

  1. Sabine schrieb am 22. September 2008 um 18:28: 

    Es war ein wirklich gelungener Kongress. Dem Dank an die Organisatorinnen möchte ich mich gleich anschliessen.
    Warum die Presse angesichts der gegenwärtigen Diskussionen um Bildung und individuelle Förderung nicht präsenter war, kann ich auch nicht verstehen.
    Allerdings hatte ich auch mit noch mehr TeilnehmerInnen gerechnet.
    Viele Menschen scheinen doch eher kosumierend zu sein, als aktiv teilnehmen zu wollen.
    Ich habe die Erfahrung auch schon gemacht mit der Bildung einer Elterngruppe. Da ist zwar Interesse vorhanden, aber an der aktivenm Teilnahme mangelt es und das, obwohl es um das eigene Kind und dessen Probleme z.B. in und mit der Schule geht.

    Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, dabei zu sein.

    LG Sabine