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OECD-Studie: Frauen in Deutschland ganz unten!

Deutschland ist ganz unten, titelt SZ-online – und: Deutschland auf den letzten Rängen.

Das gilt, was die Geburtenrate angeht, das gilt für die Gleichberechtigung, die Verteilung der Aufgaben in der Familie, die Lohngerechtigkeit, die Rentengerechtigkeit.

Na, endlich sagt es mal jemand, auf den man vielleicht hört.

Man lese diesen alten Blogbeitrag und diesen. Daraus:
”Die widersprüchlichen Forderungen, die an Frauen mittlerweile gerichtet werden, sind nicht mehr erfüllbar. Es sind Forderungen, die der sog. Doppelbindung entsprechen, einer erprobten psychologischen Möglichkeit, Leute in den Wahnsinn zu treiben, weil sie nur schlechte Entscheidungen treffen können, die man ihnen dann vorhalten kann. Jede Entscheidung für eine der beiden Alternativen ist schlecht – eine quasi aussichtslose Position.
Beispiele:
“Du bist eine schlechte Mutter, wenn Du berufstätig bist – aber Deine Rente musst Du Dir schon selbst erarbeiten!!”
“Du kannst doch meine arme Mutter nicht ins Heim geben – aber Deinen Verdienst brauchen wir zum Abbezahlen der Hypotheken.”
“Gib Deine Karriere auf wegen der Familie – aber wenn wir uns trennen, dann sorge gefälligst für Dich selbst und natürlich für die Kinder.”
”Arbeite ehrenamtlich, das ist sooo wichtig – vernachlässige aber weder Deinen Beruf, Deine Kinder, Deinen Haushalt, Deine alten Eltern oder Deinen Mann.”

Meine Vision ist, dass einmal eine gewisse Zeit lang alle Frauen gleichzeitig jegliches ehrenamtliche Engagement – nur jedes Ehrenamt – ruhen lassen.
Unsere tolle Republik würde zusammenbrechen.

Ganz ehrlich: Ich habe Verständnis für jede Frau, die unter den herrschenden Bedingungen keine Kinder mehr bekommen will!

 

92 Kommentare zu “OECD-Studie: Frauen in Deutschland ganz unten!”

  1. Ellen schrieb am 17. Dezember 2012 um 22:25: 

    Aber ist es denn für Männer leichter? Während wir uns immer mehr “männliche” Rollen erobern dürfen, wird ein Mann, der “weibliche” Rollen annimmt, schief angesehen. Dabei muss er dann alles sein: Selbstgenügsam, aber in der Beziehung verständnisvoll, voll arbeitend, aber auch voll in der Familie mit dabei. Es ist doch für beide Geschlechter schier unmöglich, und die männliche Seite wird dabei oft, sehr oft, unterschlagen.

  2. speybridge schrieb am 17. Dezember 2012 um 22:49: 

    Mag ja sein, dass es da auch Schwierigkeiten gibt, Identitätsprobleme. Die wirken sich aber nicht auf den ökonomischen Bereich aus – weder beim Verdienst noch bei der Karriere noch bei der Rente.
    Es ist ja nicht aus der Luft geholt, dass es in Deutschland nicht stimmt für die Frauen: Die letzten Plätze im Vergleich mit so vielen Ländern kommen ja nicht von ungefähr. Sie sind beschämend.
    Bei entsprechenden Plätzen bei Pisa hat man laut aufgeschrien. Hier wird man wohl wieder nur mit der Schulter zucken.